Der Stausee hat ein Fassungsvermögen von rund 11 Millionen Kubikmeter. Das poröse „interglaziale“ Bett des Stausees wurde mit Injektionen aus Ton, Zement und Bentonit abgedichtet. Die seitliche Böschung bis hinauf zum Höchtsspiegel des Stauwassers wurde mit einem „bentonisierten“ Erdschutzmantel abgedichtet. Auf der orographisch rechten Seite der Staumauer befinden sich die Entnahmebauwerke für die Einleitung des Wassers in den Triebwasserweg. Der Entnahmekanal weist eine maximale Kapazität von 30 Kubikmetern auf und besteht aus einem Druckstollen mit Kreisquerschnitt mit Durchmesser von 3,6 m und einem Gefälle von Zweipromille. Der Stollen ist 9,7 km lang und verläuft zuerst über 2,5 km fast parallel zum Avisio-Flussbett, dreht dann scharf nach Westen und verläuft auf dem kürzesten Weg durch den Berg zwischen Avisio und das Etschtal. Der Triebwasserweg führt zu fast zwei Dritteln durch Porphyrgestein und im letzten Drittel in Richtung Etschtal durch Dolomitgestein aus der ladinischen Altersperiode sowie durch Kalk-und Tonmergel. Der Druckstollen geleitet zum Wasserschloss im Felsen oberhalb des Krafthauses, das 9.600 Kubikmeter groß ist. Unterhalb des Wasserschlosses befindet sich der Kraftabstieg mit den Antriebsmechanismen. Die Druckleitung aus Stahl wiegt 1.301 Tonnen einschließlich Verteilerleitung; ihr Durchmesser variiert zwischen 2,6 m im oberen und 2,4 m im unteren Abschnitt; sie ist in einem eigenen Stollen mit Gefälle 1/1 freistehend montiert.
Zum Kavernenkrafthaus gelangt man über einen 240 m langen Tunnel mit Querschnitt 22 m2. Die Maschinenhalle ist 75 m lang, 15 m breit und 13 m hoch; sie enthält drei Maschinengruppen zu je 65.000 kW Leistung, jede einzelne bestehend aus einem Dreiphasengenerator mit 15 kV Spannung, jeweils angetrieben von zwei Pelton-Turbinen, die auf derselben Generatorwelle montiert sind. Das abgearbeitete Wasser fließt durch einen einzigen 720 m langen Übergabekanal direkt in die Etsch. Die drei Haupttransformatoren mit Leistung von je 70.000 kVA für die Primärspannungen von 130 und 1224 kV sind in eigens geschützten Bereichen am Fuße des Berges, in welchem sich das Krafthaus befindet, installiert. Die Freiluftschaltanlage und die von St. Florian ausgehenden Elektroleitungen befinden sich außerhalb des Krafthauses auf einem Areal, das gewonnen wurde, indem die Staatsstraße verlegt wurde.
Stramentizzo-Staumauer |
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Typ | Bogenstaumauer aus Stahlbeton |
Staumauerhöhe: | 63 m |
Staumauerbreite: | 93 m |
Nutzvolumen: | 7.682.000 m3 |
Einzugsgebiet: | 606,00 km2 |
Inbetriebnahme: | 1957 |
Krafthaus St. Florian | Turbinen und Generatoren | |||
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Maximale Ausbauwassermenge: | 33 m3/sec | Art der Turbinen und Achsen: | 3x Pelton, horizontal | |
Stollenlänge: | 9.723 m | Nennleistung: | 67.120 kW | |
Länge Druckrohrleitung: | 772 m | Drehgeschwindigkeit: | 428 rpm | |
Fallhöhe: | 571 m | Generatortyp: | Synchron | |
Wirkleistung: | 135.000 kW | Generatorleistung: | 74.580 kVA | |
Installierte Turbinenleistung: | 201.360 kW | Spannung: | 15 kV | |
Mittlere Jahresproduktion: | ca. 400 GWh |